Ekaterina Litvintseva - ein Name, den man sich merken sollte.
Jens Wilke, Remscheider General-Anzeiger, 21. Januar 2013
Voller Erwartung drängten sich beim ersten Schlosskonzert des neuen Jahres die Musikfreunde vor allem aus dem Kreis des Lions-Clubs Remscheid-Bergisch Land im Museumssaal. Der örtliche Zuhörerkreis kam dazu. Alle wollten dabei sein, als die junge, russische Pianistin Ekaterina Litvintseva auftrat. Sie gilt als Ausnahmetalent, außerdem geht ihr auch durch den Lions-Club ein ausgezeichneter Ruf voraus. Dass am Ende einer zweistündigen Lehrstunde für brillantes Spiel zwischen Klassik und Romantik zwei Rachmaninow-Zugaben mit "Etude-Tableaux" und "Moment musicaux" vom Publikum mit Beifall gefordert wurden, spricht für die besondere Qualität ihrer Darbietung. Ekaterina Litvintseva präsentierte dem Auditorium ein Spiel voller dynamischer Färbung und überzeugte hochempfindsam und zugleich emotional.
Franz Mostert, Bergische Morgenpost, 21. Januar 2013
Wenn sie Klavier spielt, schließt Ekaterina Litvintseva meistens die Augen. Sie beugt ihren Körper in die Komposition und deren Dramaturgie. Sie lächelt bewegt,wenn sie Melancholie spielt. Wie fließendes Wasser bewegen sich ihre Finger unaufhörlich über die Tastatur. "Ich spiele mit dem Herzen", erklärt sie sich.
Angelika Rheindorf, Bergische Landeszeitung, 29. Dezember 2012
...Der Saal war überfüllt, als die Russin mit einer Mozart-Sonate (B-Dur KV 281) loslegte. Bei Mozart hört man schon sehr viel von der Musikalität eines Musikers, da liegt alles offen, sollte nicht durch zu viel Pedal oder virtuoses Gehabe verschleiert werden. Und der Mozart erwies sich als ebenso sicher wie stilsicher, hatte auch dramatische Elemente, aber eben auch die klare Schlichtheit, die für die Klassik unumgänglich ist. In den Drei Klavierstücken D. 946 von Franz Schubert... überzeugte Litvintseva vor allem durch ihren singenden, differenzierten Anschlag, sie spielt auch mal leise und zart, wenn es das Werk erfordert. Gerade diese Differenziertheit und große Bandbreite im Ausdruck zwischen zart und donnernd belebte auch das Chopin-Scherzo und besonders die sechs abschließenden Moments musicaux von Sergej Rachmaninov, bei denen besonders die klare Melodieführung auch der Nebenstimmen überzeugte. Nicht nur Tasten-Akrobatik und Fingerfertigkeit, sondern vor allem auch zarte Farben bestimmten das Programm, und das verdiente und bekam viel Applaus.
Dietlind Möller-Weiser, Kölner Stadt-Anzeiger, 27. Dezember 2012
...Als "Jeunehomme-Konzert" verballhornte die Mozart-Biographik sein tatsächlich aber einer Tournee-Virtuosin namens Jenamy in die Finger geschriebenes frühes Es-Dur-Meisterstück KV 271. Die ähnlich junge Ekaterina Litvintseva bringt hochstehendes Rüstzeug mit und souverän in die oft unkonventionelle Verzahnung mit dem – bestens eingestimmten – Orchester ein. Das heißt: unaufgeregte Klarheit der Formulierung (auch der Begleithand) im singenden Allegro- Schwung, Beredtheit und ein langer Atem im expressiv grundierten Gesang des Moll-Mittelsatzes und perfekte Presto-Motorik im nichtsdestoweniger fantasievoll durchbrochenen Virtuosen-Finale. Mit der Zugabe von Chopins cis-Moll-Scherzo im Aufriss aus kraftvoller Emphase und glitzernden Kaskaden machte die junge Russin erst recht großen Effekt.
Michael Beughold, Neue Westfälische, 19. November 2012
...Litvinseva kostet die Emotionen voll aus, die Mozart in sein Konzert (KV 271) gelegt hat. Ohne sentimental zu werden. Klar schlägt sie an, greift mit Freude in die Farbentiefe des Stückes, spielt lustvoll mit den Tempiwechseln und thematischen Verknüpfungen der einzelnen Sätze.
Klaus Pehle, Bergische Landeszeitung, 17. Oktober 2012
...Der Publikumsliebling und mit deutlichem Punktabstand Trägerin des ersten Preises war die Russin Ekaterina Litvintseva. Im Zentrum ihres Programms standen die oft als Hausmusik eingruppierten Waldszenen Op. 82 von Robert Schumann. Die mit sprechenden Titeln - wie "Jagdlied" und "Einsame Blumen" - versehenen neun Miniaturen stellte sie kontrastreich,empfindsam und anrührend in Musik dar. Ihr abschließender Vortrag, Etude-Tableaux Op. 39 Nr. 5 von Sergej Rachmaninow war zwar virtuos anspruchsvoller, aber ebenso bildhaften Vorstellungen verhaftet. Dies traf offenbar den Zuhörergeschmack.
Günter Jeschke, Kölner Stadt-Anzeiger, 28. März 2012